Hundeverhalten: Auf die Wedelrichtung kommt es an

Beagle Odetta verbellt Pony Dalli
Beagle Odetta verbellt Pony Dalli

Dass nicht jedes Schwanzwedeln auf besondere Freude des wedelnden Hundes schließen lässt ist keine Neuigkeit. Gerade Beagles wedeln in den zu den merkwürdigsten Gelegenheiten mit der Rute – wenn sie sich freuen, wenn sie beschwichtigen wollen, Angst haben, darauf warten, dass eine Ampel endlich grün wird oder auch wenn sie schlafen. Auffällig ist dabei, dass dieses Schwanzwedeln nicht immer gleich ausfällt. Mal steht die Rute angespannt nach oben und wackelt nur leicht, mal schwenkt er weit zu allen Seiten, mal hängt sie tief und manchmal hat sie einen Drang zu einer Seite, je nach Situation.

Letzteres – das Links- oder Rechtswedeln – und die Reaktion anderer Hunde auf dieses Schwanzwedeln nahmen italienische Forscher genauer unter die Lupe und haben interessantes herausgefunden.

Auf die Wedelrichtung kommt es an

Das Forscherteam um Marcello Siniscalchi kam zu dem Schluss, dass es Artgenossen keineswegs egal ist, in welche Richtung ein entgegenkommender Hund wedelt. Die Forscher zeigten ihren Versuchshunden Videos schwanzwedelnder Artgenossen, in denen die Silhouette eines Hundes frontal zu sehen war. Der Hund im Video wedelte jeweils entweder nach rechts, links oder gar nicht.

Die Reaktion der Versuchshunde auf den Hund im Video wurde von den Forschern überwacht. Beim Anblick eines zur linken Seite wedelnden Hundes seien die Zuschauer-Hunde deutlich unruhiger geworden. Auch schlug ihr Herz doppelt so schnell verglichen mit dem Ruhepuls. Wedelte der Video-Hund hingegen nach rechts, blieben die Versuchshunde ruhig. Die Reaktionen auf einen Hund, der im Video gar nicht wedelte, bewegten sich im Mittelfeld. Demnach verursacht ein stillstehender Hund sogar mehr Stress bei seinem Gegenüber als ein Hund, der nach rechts wedelt.

Wedelt der Hund deshalb absichtlich links oder rechts? An eine direkte Kommunikation glauben die Wissenschaftler nicht. Das asymmetrische Wedeln spiegele eher die unterschiedliche Aktivierung der Gehirnhälften wider. Wie beim Menschen werden auch beim Hund durch bestimmte Eindrücke und Emotionen ganz bestimmte Hirnareale angesprochen. “Ein eher nach rechts gerichtetes Wedeln wird demnach bei aktiver linker Hirnhälfte ausgelöst und zeigt positive Emotionen an – etwa beim Anblick des Besitzers. Sei die rechte Hirnhälfte aktiv, folge ein eher nach links gerichtetes Wedeln, erläutern die Forscher. Dies sei zum Beispiel der Fall, wenn der Hund mit einem unfreundlichen Artgenossen konfrontiert sei.” (Übersetzung von n-tv)

Der Links- oder Rechtsdrang im Schwanzwedeln ist demnach eine unbewusste Körpersprache, die aus der Aktivität der Gehirnhälften resultiert. Obwohl dieses Verhalten unterbewusst erfolgt wird es von anderen Hunden offenbar richtig interpretiert und auch für Hundebesitzer kann das Wissen um die Bedeutung des Schwanzwedelns hilfreich sein um die Gemütslage ihres Vierbeiners genauer einzuschätzen.

 

Quellen:

  1. Siniscalchi et al., Seeing Left- or Right-Asymmetric Tail Wagging Produces Different Emotional Responses in Dogs, Current Biology (2013), http://dx.doi.org/10.1016/j.cub.2013.09.027
  2. http://www.n-tv.de/wissen/Links-oder-rechts-Richtung-des-Schwanzwedelns-hat-Bedeutung-article11641641.html
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Natascha führt freiberuflich ihr kleines Ingenieurbüro mit Schwerpunkt Energieberatung und Schimmelpilzschäden in Isernhagen - Altwarmbüchen (Region Hannover). Dank der selbständigen Tätigkeit vom heimischen Arbeitszimmer aus bleibt immer viel Zeit für die Beagles Beethoven und Indira, die nach der großen Morgenrunde durch das Altwarmbüchener Moor meist friedlich unter dem Schreibtisch schlafen.

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